Albert Bachmann Portrait

10 Fragen an Albert Bachmann

Bereits seit 1985 betätigt sich Albert Bachmann als Sprecher und Referent in der Friseurbranche und anderen serviceorientierten Branchen. Außerdem engagiert er sich als leidenschaftlicher Unternehmer bei Intercoiffure Frisör Bachmann und als Trainer bei WELLA. Hier kann er als Friseurmeister sein umfassendes Praxiswissen erfolgreich weiter vermitteln. Vorträge und Seminare mit Achim Bachmann werden auch über die Grenzen von Deutschland hinaus gebucht.

Für die Zeit und Beantwortung unserer 10 Fragen möchten wir uns bei Herrn Bachmann herzlich bedanken!

1. Guten Tag Herr Bachmann, bitte stellen Sie sich und Ihre Dienstleistung kurz vor!

AB: Hallo, ich bin Albert Bachmann. 1974 begann meine Frisörlehre und von 1983 bis 2014 war ich mit meinem Salon selbständig. Den Salon führt seit 2015 mein ehemaliger Azubi und jetztiger Frisörmeister Thomas Ulrich weiter. Ich kümmere mich noch an drei Tagen die Woche um meine Kunden und widme mich nun mehr meiner Seminartätigkeit. Neben Vorträgen zum Thema Unternehmens- und Mitarbeiterführung ist mein großes Steckenpferd das „Telefontraining“. Weg vom Kundenwunschterminaufschreiber“ (Wann möchten Sie denn kommen?), hin zum Terminverkäufer (Wie spontan sind sie denn, ich habe xy für Sie). Hier helfe ich den Frisörkollegen, ihren Betrieb besser auszulasten und trainiere die Mitarbeiter, sich besser zu verkaufen und ihre Gespräche effektiver zu führen.

2. Wie haben Sie den Weg vom Friseurunternehmer in das Consulting und Training gefunden?

AB: Bereits im Jahr 1985 habe ich begonnen für eine Industriefirma Salonschulungen zum Thema Tönung abzuhalten. Es folgten die klassischen Farb- und Haarschneideschulungen.

Eine auf Frisöre spezialisierte Unternehmensberatung hat für diese Industriefirma Verkaufstrainings für eine neue Heimpflegeserie abgehalten und ich habe mich als Trainer beworben. Im Rahmen dieser Tätigkeit war die Aus- und Weiterbildung zum Thema Kommunikation Bestandteil.

Eine Lerntransferausbildung und der Practitioner-Status bei einer NLP-Ausbildung waren die Basis für Kommunikationsseminare mit verschiedenen Trainingspartnern.

Der Wechsel zu einem anderen Industriepartner brachte das Thema Unternehmensführung und Rezeption auf den Plan. Aus dem Rezeptionsseminar habe ich im Jahr 2000 ein Telefontraining abgekoppelt. Dieses Seminar, das ich für WELLA abhalte, ist heute ein großer Erfolg und ich genieße es, wenn wir im Seminar spielerisch lernen, die Anmeldegespräche zu verbessern, zusätzliche Dienstleistungen anzubieten und die Salon- und Mitarbeiterauslastung zu steigern.

3. Welche drei Aspekte entscheiden Ihrer Meinung nach maßgeblich über den Erfolg eines Friseursalons?

AB: Die Mitarbeiter, die Mitarbeiter und die Mitarbeiter 🙂

Unsere Saloneinrichtung, unsere Dienstleistungen und unsere Produkte sind alle jederzeit austauschbar. Den wirklichen Unterschied machen die Menschen, welche die Leistung erbringen. Die Menschen, die aus der Tube Farbe und dem H²O² ein super schönes Farbergebnis zaubern und einen wunderschönen Haarschnitt kreieren.

4. Warum sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter so wichtig für ein Friseurunternehmen?

AB: Sie sind für jedes Unternehmen wichtig. Doch je kleiner ein Unternehmen ist desto entscheidender sind die Herzlichkeit und die Persönlichkeit eines Mitarbeiters. Jeder Mensch möchte gerne freundlich und herzlich behandelt werden. Mitarbeiter, die dieses schaffen, haben es sehr leicht, Kunden an sich zu binden.

5. Die Friseurbranche beklagt die Schwierigkeiten geeignetes Personal zu finden. Wie raten Sie Saloninhabern dieses Problem zu lösen?

AB: Nur die richtigen Bewerber einzustellen. Die meisten Probleme haben wir, wenn wir uns mit Menschen umgeben, die nicht wollen.

Wir haben einen Einstellungsfilter, der uns von vorne herein die Bewerber aussortiert, die nicht zu uns passen. Die Branche ist natürlich durch Personalmangel geprägt und da neigt der Unternehmer dazu einen Bewerber einzustellen, von dem er nur zu 50% überzeugt ist. Diese Entscheidung wird sich früher oder später rächen.

6. Einmal gefundene neue Mitarbeiter, die ihr Handwerk beherrschen und auch mit dem Team harmonieren, will man nicht so schnell gehen lassen. Wie bleiben Mitarbeiter zufrieden und vor allem im Friseurunternehmen?

AB: Jeder Mitarbeiter, jeder Mensch strebt nach Bedeutung. Das Lob zum richtigen Moment, ein Danke und ein Lächeln bestätigen unsere Mitarbeiter, dass die Arbeit, die sie verrichten, gut ist. Natürlich muss der Lohn des Mitarbeiters so sein, dass er gut leben und sein Leben auch genießen kann. Großzügige und nette Kunden, die gerne Trinkgeld geben, runden das Gesamtpaket ab. Wenn die Harmonie im Team stimmt und jeder Mitarbeiter individuell behandelt wird und entsprechend seiner Neigung aus- und weitergebildet wird, optimale Aufstiegschanchen hat, dann bleibt er gerne im Unternehmen.

7. Welche Herausforderungen stellt der Friseurnachwuchs an die Friseurbranche?

AB: Unsere jungen ausgelernten Mitarbeiter gehören alle zur „Generation Y“. Diese jungen Menschen möchten gerne den Sinn ihrer Arbeit sehen und brauchen entsprechende Aufstiegschancen. Diese Generation möchte mehr als nur von 8.00 – 18.00 Uhr arbeiten, für Sie ist das „Warum“ ein wichtiger Punkt. Die Herausforderung für jeden Frisörunternehmer ist, seinem Mitarbeiter den Sinn seiner Arbeit aufzuzeigen.

8. Wie bewerten Sie insgesamt die aktuelle Situation rund um das Image des Friseurberufs?

AB: Insgesamt bewerte ich unser Image als gut. Der Mindestlohn ist für uns positiv, auch wenn er für viele gute Frisöre kein Thema ist, da sie längst ihren Mitarbeitern schon höhere Löhne bezahlen. Jedoch kommen wir so ein bisschen von dem „Schmuddelimage“ weg. Insgeheim freue ich mich für jeden Frisör, für jede Frisörin, dass ihr Wert durch die schwindende Personaldecke steigt. Wir bekommen im Handwerk die gleichen Stundenlöhne, die heute Ingenieure und IT-Spezialisten bekommen und das ist auch gut so.

9. Was sind für Sie die Top Themen, die die Friseurbranche in den nächsten 3 Jahren zu bewältigen hat?

AB:

  • Punkt 1 – Nachwuchsförderung,
  • Punkt 2 – Gut ausgebildete Mitarbeiter an das Unternehmen binden
  • Punkt 3 – Qualität unserer Arbeit jeden Tag steigern

10. Was ist Ihr größter oder schönster Erfolg in Ihrer Karriere in der Friseurbranche?

AB: Wir haben viele Wettbewerbe gewonnen und jeder einzelne Gewinn war ein grandioser Moment für mich. Es ist wunderschön, die Trophäen zu betrachten und sich an jede einzelne Siegerehrung zu erinnern. Jedoch war es am nächsten Tag Vergangenheit.

Als meinen persönlich größten Erfolg verzeichne ich, dass ich meinen Salon zum besten Zeitpunkt an einen selbst eingestellten und hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter übergeben konnte und jetzt sehen darf, dass es die richtige Wahl war und der Salon optimal weitergeführt wird und auch weiterhin wächst.

Das ist für mich ein Glücksgefühl jeden Tag.

Frisör Intercoiffure Bachmann Salonprofil