Salonmanager im Gespräch

Warum dein Salonmanager kein ausgebildeter Friseur sein muss

Ein professionelles Management ist für ein erfolgreiches Friseurunternehmen, mit dem Fokus auf Wachstum, eine wichtige Basis. Die im Unternehmensmanagement anfallenden Aufgaben haben nur noch wenige Überschneidungspunkte zum eigentlichen Friseurhandwerk. Betriebswirtschaftliche Expertise ist gefragt. Stellt sich die Frage, ob dies immer ein gelernter Friseur sein muss oder ob eine branchenfremde Geschäftsleitung ebenfalls erfolgreich sein kann.

Leitung eines Friseurunternehmens ohne Friseurausbildung

Dass die Führung eines Friseurunternehmens keine Friseurausbildung hat, klingt zunächst etwas abwegig. Betrachtet man jedoch die Aufgaben einer leitenden Position im Friseurbetrieb mit mehreren Filialen, lizenzierten Konzepten, Salonketten oder Franchise Salons, die unter einer zentralen Leitung stehen, etwas genauer, fällt auf, dass professionelle Fähigkeiten in der Strategieplanung, Finanzen, Marketing und anderen betriebswirtschaftlichen Bereichen gefragt sind. Die ideale Position für gelernte Friseure, die ihre stärken im Management sehen und sich zur Salonleitung entwickeln möchte. Doch es steht nirgendwo geschrieben, dass die Unternehmensführung ein ausgebildeter Friseur sein muss. Auch in anderen Branchen sieht man häufiger, dass die Leitung nicht immer vom gleichen Handwerk ist und trotzdem das Unternehmen zum Erfolg geführt hat.

Kreativ bleiben, Handwerk ausüben und das Management Experten überlassen

Es gibt bereits mehrere Beispiele von Friseursalons, die das Management des Unternehmens erfolgreich in die Hände von Branchenfremden gelegt haben. Diese Unternehmensleitungen haben mit ihren betriebswirtschaftlichen Kompetenzen, die auf viele Branchen anwendbar sind, die optimale Richtung für die Unternehmensstrategie eingeschlagen und das Unternehmen durch ihren anderen Blickwinkel bereichert. Die Idee dahinter ist, dass leidenschaftliche Friseure, mit eigenem Unternehmen, im Berufsalltag ihr gelerntes Handwerk ausüben, ihre Kreativität ausleben und weiterhin den Kontakt mit Menschen im Salon pflegen können. Anstatt sich die meiste Zeit mit Einkauf, Preisstrategien, Personalführung und anderen Managementaufgaben zu beschäftigen, geben sie diese Bereich gezielt an einen Experten ab und können sich auf ihre eigentliche Leidenschaft konzentrieren. Dabei bleiben sie natürlich die treibende Kraft der Vision des Unternehmens.

Die Idealbesetzung für die Salonleitung

Natürlich wäre eine eierlegende Wollmilchsau, die eine Friseurausbildung und ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie mehrjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen Position hat, perfekt. Doch gibt der Arbeitnehmermarkt dies selten her, beziehungsweise sind diese speziellen Arbeitskräfte außerhalb des Budgets. Zudem kommt es auch auf die Größe des Friseurunternehmens an, welche Kompetenzen und Fähigkeiten die Salonleitung wirklich benötigt.
Ein kleines Unternehmen mit ungefähr 20 Mitarbeitern könnte die Leitung an ausgebildete Industriekaufleute, mit Marketingschwerpunkt und etwas Berufserfahrung abgeben. Größere Friseurunternehmen, mit mehreren Filialen, können nach Kandidaten mit einem betriebswirtschaftlichen Studium mit Marketingschwerpunkt oder nach jemandem mit einer kaufmännischen Ausbildung, der für einen Haarkosmetikkonzern tätig war und Berufserfahrung hat, Ausschau halten. Wichtig ist die Ausrichtung auf betriebswirtschaftliche und kaufmännische Kompetenzen mit einschlägiger Berufserfahrung, damit Aufgaben des strategischen Managements übernommen werden können. Es lohnt sich in jedem Fall, den Blick bei der Suche auch über die Grenzen des Friseurhandwerks hinaus zu erweitern.