Christian Funk Portrait

21 Fragen an Christian Funk

Kurzsteckbrief

  • Saloninhaber: Christian Funk
  • Salonname: Friseursalon Haarchitektur
  • Filialen: 1
  • Stadt: Lüneburg
  • Gründungsjahr: April 2004

Friseurmeister Christian Funk im Interview

1. Was macht  Deinen Salon besonders?

Atmosphärisch, andersartig, ungekünstelt, witzig aber überaus professionell, ein Spirit, der von jedem Mitarbeiter auf den Kunden übertragen wird. Spaß, Freude, Lebenslust und gute Laune, aber auch Motivation und unsere Kompetenzen sind ein Garant für unseren Antrieb!

Gruppenbild Haarchitektur Lüneburg

2. Welche Dienstleistungen bietet Ihr außer Waschen, Schneiden, Legen?

  • Hauseigene Schneidetechniken, „Liquid Move“ und „Liquid Modellage“
  • Selbst erarbeitete Strähnen und Färbetechniken
  • Haarverlängerung und Verdichtung, ohne Anschweißen (GL-Apps)
  • Farbrettungen, Haarglättung und vieles mehr…

3. Was war oder ist die größte Herausforderung der Selbständigkeit im eigenen Friseurunternehmen?

Zu erkennen, wenn es im Geschäft, egal auf welcher Ebene nicht funktioniert, der Mann im Spiegel die Schuld daran trägt! Harte Entscheidungen zum Wohle aller zu treffen und  auch das liebe “Loslassen” müssen. Man trägt als Chef eine Menge Verantwortung. Diese gehört dann aber auch in allen Belangen durchgesetzt! In unserem Gewerk wird viel geschimpft und geklagt, aber ändern und anpacken wollen die wenigsten!

4. Was war die größte Hürde der Gründungsphase Deines Salons?

Das liebe Geld natürlich. Ich habe zwar einen bestehenden Salon übernommen, aber aus einer Insolvenz heraus und mit deutlich weniger als Null in der Tasche! Da fällt man auch als erfahrender Friseurmeister, fachlich mit einem gesunden Selbstbewusstsein ausgestattet, schnell in ein tiefes Loch! Denn die Herausforderungen eines guten Unternehmers haben nicht nur rein fachliche Belange!

5. Was würdest Du heute rückblickend in Deinem Geschäft anders machen?

Mir schon früher mehr Freiräume schaffen, um mich mehr auf meine unternehmerischen Aufgaben zu konzentrieren und mich damit in der „Friseur“-Arbeitszeit ausschließlich meinen Kunden widmen! Ich hätte mir evtl. mehr Management-Wissen gönnen sollen, so hätte ich sicherlich einige Fehler vermieden, obwohl ich über die meisten Fehler auch glücklich bin, denn sie haben mich zu dem geformt, der ich heute bin. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt!

6. Welchen Stellenwert hat Marketing im allgemeinen und die Onlinemedien dabei im speziellen in Deinem Unternehmen?

Marketing läuft bei mir fast ausschließlich über die Onlinemedien!

Angefangen bei einer sehr guten und professionellen Website, hin zu einem schönen und lebendigen Facebook-Auftritt und endend in meinem sehr erfolgreichen Internet-Blog, mit dem ich ausschließlich für ein besseres Image meines Unternehmens, aber auch der gesamten Branche kämpfe! Auch auf Facebook in den Friseur-Gruppen, arbeite und diskutiere ich mit Kollegen aus ganz Deutschland. Hier sind nun schon so einige tolle persönliche Kontakte und Netzwerke entstanden!

7. Welchen wertvollen Rat gibst Du Friseurmeisterinnen und -meistern, die planen einen eigenen Salon zu gründen?

Lasst Euch gar nicht erst auf einen Preiskampf ein, kalkuliert ausreichend und entspannt Eure Preise. Stellt Euch selbstbewusst auf! Setzt auf Qualität, Nachhaltigkeit, Sorgfalt, Respekt und Wertigkeit, dann könnt Ihr auch Eure Mitarbeiter ausreichend bezahlen und lebt nicht, wie so viele, am Existenzminimum! Verlangt aber von Euren Mitarbeitern das Gleiche wie Ihr es von Euch verlangt! Es ist Euer gutes Recht, dass Ihr an einem Mitarbeiter verdient. Nur Reinbuttern kann nicht zu einem für beide Seiten befriedigendem Ergebnis führen! Denn jeder sollte so viel verdienen, wie er „verdient“!

Einen weiterer wichtiger Punkt, der mir gerade besonders am Herzen liegt: Bindet Euch nicht an jene Friseurindustrie, die Euch mit überzogenen Preisen abzockt und an anderen Stellen und im Internet ermöglicht, dass Eure teuer gekauften und angeblich so frisuerexklusiven Produkte, in Shops unter Euren Einkaufspreisen verramscht werden! Es wird Zeit aufzuwachen und uns dieses unlautere Verhalten nicht mehr länger gefallen zu lassen!

Haarchitektur Salon von innen

8. Welchen Tipp hast Du für den jungen Friseurnachwuchs?

Es gibt viele tolle Unternehmen in Deutschland. Macht diesen tollen Beruf nicht, weil ihr gerade keinen anderen Einfall oder keinen anderen Job finden könnt. Um in diesem tollen Beruf erfolgreich zu sein, bedarf es an der nötigen Begeisterung und Berufung! Sucht Euch ein Unternehmen, bei dem Ihr diese Werte erkennen könnt und Euer Talent und Einsatz erkannt, gewürdigt, gefördert, aber auch gefordert wird.

9. Was macht für Dich insgesamt einen guten Friseur aus?

Ha… darüber hatte ich vor kurzem einen Blogbeitrag verfasst (Spannende Frage No° 1. Woran erkennt man einen guten Friseur?)! Dort gehe ich darauf ein, dass ein Friseur sich in erster Linie genügend Zeit nehmen muss, sich mit seinen Kunden, den Wünschen, dem Typ und den Vorstellungen auseinanderzusetzen. Das Thema ganzheitliche Beratung empfinde ich als grundlegendes Friseur-Erlebnis, welches von den meisten Kunden, zwar erwartet, aber selten im Friseursalon geliefert wird!

Wenn ich in meinem Salon eine für mich völlig normale „Standard“-Beratung durchführe und mich mit meinem Kunden auf die angesprochenen Belange konzentriere, höre ich immer völlig erstaunte Aussagen, wie  „Ich bin noch nie im Leben so gut beraten worden!“ Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum dies so ist? Man verschenkt bares Geld, Vertrauen und vergällt vielleicht im Nachhinein zufriedene und dann treue Stammkunden.

10. Zu welchem Thema hast Du Dich zuletzt weitergebildet?

Management, Marketing, Zeitmanagement und Kommunikation, Mitarbeiterakquise und Bewerben beim Bewerber!

11. Welche drei Eigenschaften sind für die Mitarbeit in Deinem Salon wichtig?

Unternehmerisches Denken und Handeln, Verantwortung für den Salon und das gesamte Team, Liebe zum Beruf und nicht einfach nur einen Job machen.

12. Nach welchen Grundsätzen führst Du Dein Team und Deinen Friseursalon?

Jeder meiner Mitarbeiter ist für seinen eigenen kleinen Verantwortungsbereich ein selbstständiger Unternehmer, d.h. jeder Mitarbeiter weiß über die Kostenstruktur des Unternehmens Bescheid und versteht die kaufmännischen Hintergründe. So trägt jeder Mitarbeiter die Verantwortung für seine Arbeitsleistung, aber auch für sein Gehalt. Außerdem sind Friseur-Azubis in meinem Salon keine Mitarbeiter zweiter Klasse, sondern erfüllen durch ihre Assistenzkompetenzen eine Schlüsselaufgabe, was Kundenservice und Freundlichkeit betrifft. Dieser Tatsache sind sich alle Auszubildenden bewusst und strahlen dieses Selbstvertrauen und diese Verantwortung auch aus.

13. Was sind die drei kritischen Erfolgsfaktoren für einen Friseursalon?

Qualität, Kompetenz und Fachwissen, zufriedene Kunden.

14. Was denkst Du über die aktuelle Mindestlohn-Debatte?

Ich versuche nicht darüber nachzudenken… es ist ein Trauerspiel, dass es mit unserem „HANDWERK“ so weit gekommen ist, dass wir über Mindestlöhne debattieren müssen.

15. Was war Dein persönlich schönstes Erlebnis oder größter Erfolg als Friseur?

Hauptsächlich mein großer Erfolg mit meinem Internet-Blog… ich steuere auf 50.000 Leser in 1 ½ Jahren zu. Und das mit einem Thema, welches ja hauptsächlich nur für Friseure interessant ist.
Der helle Wahnsinn und für mich noch immer eine völlig unvorstellbare Zahl.

16. Was macht den Friseurberuf zum schönsten Beruf der Welt?

Das besondere Verhältnis zu meinen Kunden, jeden Tag am Menschen arbeiten und Menschen glücklich zu machen, mehrere Erfolgserlebnisse am Tag! Verdammt, wer hat das in einem anderen Beruf?

17. Wer ist Dein Vorbild und wieso?

Da gibt es viele, aus vielen verschiedenen Bereichen. Ich kann mich nicht auf eine Persönlichkeit festlegen.

18. Wenn Du nicht Friseur/in geworden wärest, wärst Du heute…

…ich habe keine Ahnung! Ich kann mir beim besten Willen nichts anderes vorstellen, was mich so glücklich und zufrieden machen würde. Ich prüfe ja auch im Meisterprüfungsausschuss und unterrichte in der Meisterschule als Dozent. Das macht beides auch viel Spaß, aber wäre für mich keine wirkliche Alternative als Vollwertarbeit.

19. Wie tankst Du die nötige Energie für den Salonalltag?

Ich verbringe so viel wie möglich meiner Freizeit mit meiner kleinen Tochter(5 Jahre) und genieße es in diesem Moment, mein eigenes Niveau eben auch auf dieses kleine Zuckermäuschen einzustellen und die Welt mit Kinderaugen zu betrachten. Rumblödeön, Lachen und einfach auch mal albern sein! Wir machen bei schönem Wetter sehr gerne Ausflüge, z.B. Kanutouren auf der Ilmenau oder schauen uns Tiere im Wildpark an.

20. Welche Persönlichkeit aus der Friseurbranche würdest Du gerne einmal treffen?

Ach es gibt viele tolle Persönlichkeiten aus unserer Branche, mit denen ich über die sozialen Netzwerke Kontakt habe und es ist dann immer ein Erlebnis, diese bei  Gelegenheit persönlich zu treffen. Der letzte, der mich sehr beeindruckte, war ein sehr toller Kollege, Lars Nickolaisen, aus Hamburg. Als ich ihn dann bei einem Vortrag in Hannover live erleben durfte, war ich von seiner Arbeit und wie er seine drei Salons führt, noch mehr beeindruckt. Das Thema Internet-Blog teilen wir ja beide.

21. Wenn Dein Salon ein Motto hat, wie lautet es?

Willkommen in einer Welt voller Farben, Formen. Reiz und Schönheit! Willkommen bei uns!

Salonprofil Haarchitektur