Friseuse oder Friseurin

Friseuse oder Friseurin?

Die Männer haben es mal wieder einfach: Friseur ist Friseur ist Friseur. Bei der weiblichen Berufsbezeichnung wird es knifflig: Friseuse oder Friseurin? Daran scheiden sich die Geister und jede gelernte Dame des Friseurhandwerks hält es mit ihrem Titel anders. Nun fragst Du Dich vielleicht, was ist richtig oder falsch?
Das lässt sich so einfach nicht beantworten. Gut vergleichen lässt es sich mit der Stewardess, die heute eine Flugbegleiterin ist. So wurde auch aus der Friseuse ganz allmählich eine Friseurin. Davor herrschte höchstens Uneinigkeit bezüglich der Schreibweise: Frisöse oder Friseuse, ähnlich wie es heute auch noch teilweise die Frisörin bzw. den Frisör gibt. Der aus dem französisch stammende Ursprung der Berufsbezeichnung wurde einfach mit einem saloppen „ö“ eingedeutscht.

Von Coiffeuren & Coiffeusen

Im französischen ist der Friseur eher ein „coiffeur“. Diese Bezeichnung führt auch hierzulande der ein oder andere Salon im Namen. Auf französischem Boden versteht man Dich auch, wenn Du Dich nach einer „coiffeuse“ erkundigst. Die Bezeichnung einer Friseurin als Coiffeuse ist in Deutschland allerdings eher selten.

Und was sagt der Duden?

Der Duden erklärt, dass es sich bei dem Wort „Friseuse“ um die weibliche Form der Berufsbezeichnung „Friseur“ handele. Allerdings sei die Bezeichnung veraltet und würde nur noch umgangssprachlich gebraucht. Wenn Du also ganz korrekt dem Duden folgst, dann heißt es „Friseurin“.
Das sehen auch die meisten Kolleginnen so und bestehen darauf, dass sie Friseurin sind. Viele stört das schlechte Bild, das mit der „Friseuse” verbunden ist. Die Friseurinnen finden, dass die Friseuse eine eher comic-haftes Bild herraufbeschwört: Minirock, pinke Nägel, toupierte Tolle und ein Modegeschmack, der in den 90ern hängen geblieben ist. Kein Wunder also, dass „Friseurin” bevorzugt wird. Der Schlagerstar Niki Krause hat sich an dem zweifelhaften Image mit seinem Ballermann-Hit „10 n… Friseusen“ auch dankend bedient. Sicherlich nicht zur Freude der im Friseur-Handwerk schaffenden Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen.

Heute Friseurin damals Friseuse?

Die jüngeren Friseurinnen distanzieren sich deshalb oft sehr deutlich von der „Friseuse“ und weisen auch ausdrücklich darauf hin, dass sie Friseurin sind. Alteingesessene Handwerkerinnen hingegen sind zumeist stolze Friseusen und bestehen wiederum auf die vermeintlich unmodische Berufsbezeichnung.
Wenn man es ganz genau nimmt, dann helfen selbst die offiziellen Dokumente nur bei den jüngeren Kolleginnen weiter. Denn auf Deinem Gesellen- oder Meisterbrief steht vermutlich, dass Du die Prüfung als Friseurin bestanden hast. Nennst Du das Schriftstück schon etwas länger Dein eigen, dann hast Du die Prüfung noch als Friseuse abgelegt. Tja, wie hält man es nun damit?

Vielleicht doch lieber Hairstylistin?

Der Diskussion gehen diejenigen aus dem Weg, die sich einfach sowohl vom französischen als auch der deutschen Version der Berufsbezeichnung verabschieden. Hairstylistin oder Hairstylist steht vielleicht auf keiner Prüfungsurkunde, dafür klingt es gleich viel moderner. Die Kolleginnen empfinden die Bezeichnung ihrer Profession als Hairstylistin auch meist treffender hinsichtlich ihrer Dienstleistung und ihres Könnens. Denn das Handwerk umfasst doch deutlich mehr als nur das Frisieren und Haare schneiden.

Du siehst also, es ist nicht so eindeutig zu beantworten, ob es bei der Frage „Friseurin oder Friseuse“ ein richtig und falsch gibt. Es ist ein bisschen persönlicher Geschmack und wie es der Salon, in dem Du arbeitest, damit hält. Du wirst für Dich den richtige Berufsbezeichnung finden.

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