Christiane Plöger - Stilberaterin

10 Fragen an Christiane Plöger von Stilblüten

Die erfahrene Expertin für Stil und Etikette steht uns Rede und Antwort

Zunächst möchten wir Frau Plöger an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen danken, dass ein glücklicher Azubi über den von Friseur-Job.de verlosten Seminarplatz an Frau Plögers Seminar „Knigge für Friseur-Azubis“ teilnehmen können wird.

FJ: Sie befassen sich mit Stil und Etikette. Bevor wir mit unseren 10 Fragen loslegen: Was hätte ich bei meiner Begrüßung besser machen sollen?

CP: Sie sind authentisch, darum haben Sie alles richtig gemacht. Lach.

1. Ok, los geht’s. Bitte stellen Sie sich selbst und Ihre Agentur kurz vor.

CP: Die Stilblüten Christiane Plöger Stil und Style wurde 2009 von mir gegründet. In Pulheim und bundesweit arbeite ich als Beraterin. Zu meinen Aufgaben gehören alle Fragen rund um Image, Outfit und Fashion, Etikette und Stil, aber auch Frisur, Make-up und Kosmetik. Ich biete Dienstleistungen und Konzepte für Privatpersonen, Unternehmen und Ministerien an, in denen ich als Dozentin unterrichte. Als Fashion-Stylistin bin ich für TV-Formate, für Radiosender und für die Tagespresse als Stil-und Knigge-Expertin im Einsatz.
Professionalität, Engagement vertrauensvoller Umgang und Herzlichkeit im Umgang mit Menschen stehen bei mir stets im Vordergrund.

2. Wie sind Sie zum Thema Stil und Etikette gekommen?

CP: Wie die Jungfrau zum Kinde, ich ärgerte mich bei einem Date über das Benehmen meiner Begleitung. Er machte das Sektglas randvoll, knuddelte nach dem Essen die Serviette zusammen, warf sie auf den Teller und drückte zum guten Schluss seine Zigarette im Teller auf dieser Serviette aus. Da dachte ich mir, „Wie schrecklich – dass das nicht geht, muss ihm doch mal jemand sagen!“ Danach dauerte es noch etwas, bis ich im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme entdeckte, dass es die Möglichkeit gibt, sich als Knigge-Trainerin ausbilden zu lassen. Ich dachte: „Das ist es!“

3. Wie wird man Stilberaterin à la Knigge?

CP: Es gibt in Deutschland einige Organisationen, die sich mit allen Fragen rund um gutes Benehmen beschäftigen. Vor vier Jahren gründete ich mit Kolleginnen und Kollegen eine eigene – die „Knigge-Gesellschaft für Moderne Umgangsformen.“ Mit einer Arbeitsgruppe aus unserem Kreis und in Kooperation mit der IHK-Köln entwickelte ich die Ausbildung zum Knigge-Experten, die mit dem Abschluss einer IHK-Zertifizierung absolviert wird. Ich habe mit dieser Ausbildung mein Berufsbild abgerundet – es hat mir nie ausgereicht, Menschen nur von außen zu verschönern. Gute Umgangsformen gehören zu einem stilvollen Auftritt einfach dazu.

4. Sie bieten Ihr Knigge-Seminar speziell für Friseur-Azubis an. Wie kommt das?

CP: Junge Menschen liegen mir besonders am Herzen. Ich habe einen 18-jährigen Sohn und weiß genau, in welchem Alter welche Probleme auftreten können und dass Unsicherheit und Unerfahrenheit Steine – nein, manchmal auch Berge in ihren Weg legen können. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sie in allen Fragen zu unterstützen. Den Bezug zum Friseur habe ich, da ich seit 24 Jahren als Trainerin mit Friseuren zusammen arbeite. Knigge-Regeln waren oft ein Thema, besonders bei Ausbildern und Lehrern in Berufsschulen. Ich wurde jedes Mal gefragt, ob ich nicht mal etwas für Friseure anbieten möchte. Das mache ich nun sehr gerne.

5. Was ist für Sie neben guten und korrekten Umgangsformen noch wichtig?

CP: Dass sich Menschen nicht verstellen. Die Vermutung, dass ich als Knigge-Trainerin den Zeigefinger erhebe und in die Rolle des Fräulein Rottenmeier schlüpfe, ist unbegründet. Ich möchte vor allem dafür sensibilisieren, dass sich Menschen wieder mehr respektieren, sich anschauen – vor allem in die Augen schauen.

6. Sind Umgangsformen im Salon nur wichtig für den Kundenkontakt?

CP: Nein, sie sind grundsätzlich eine innere Haltung und sollten sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben ziehen. Kunden spüren genau, was echt und was gespielt ist.

7. Was sind Ihre Top3 Fehler bei den Umgangsformen im Salon?

CP:

  1. Ungepflegtes Äußeres
  2. unmotiviertes Auftreten
  3. Distanzzonen und Betriebsgeheimnisse zu verletzen

8. ..und Ihre Top3 Tipps wie man ganz einfach einen guten Eindruck im Salonalltag machen kann? Worauf sollte man als Azubi besonders achten?

CP:

  1. Besondere Aufmerksamkeit für Kunden zeigen
  2. Interesse an der Arbeit zeigen
  3. Bereit sein, besondere Leistungen zu zeigen – wenn man sie denn lässt

9. Bei Knigge denken viele an steife Verhaltensregeln aus längst vergangenen Zeiten. Wieso ist der gute alte Knigge wieder bzw. immer noch ein modernes und zeitgemäßes Thema?

CP: Wenn Sie den Knigge lesen, werden Sie feststellen, dass das, was er 1788 geschrieben hat, sich 1:1 auf die heutige Zeit übertragen lässt. Sein Werk war eines der ersten soziologisch geprägten Bücher. Natürlich musste in jeder Generation die reine Form des Umgangs miteinander angepasst werden. Auch im 21.Jahrhundert – in dem sich allein durch die Technik neue Welten aufgetan haben, zeigen wir auf, wie sich Kommunikation und Umgang verändert haben – denn Diener und Knicks sind ja auch schon lange out. Lach.

10. Auch Sie werden hoffentlich nicht nur unfehlbar sein. Was war Ihr bisher lustigster persönlicher Faux-Pas?

CP: Nein, auch ich bin nicht unfehlbar, das wäre ja furchtbar! Es gibt eine Situation, die sogar ganz aktuell ist – ich wollte vor drei Wochen auf der Rosenhochzeitsfeier einer Freundin anderen Gästen ein Glas Sekt nachschenken. Das Ehepaar saß mir gegenüber. Statt aufzustehen reckte ich mich mit der Flasche nach den Gläsern – ich wollte es besonders gut machen – und habe mit sehr viel Schwung um genau zu sein – zu viel Schwung eingeschenkt. Es war wie eine Szene aus einem Slapstick-Film, denn natürlich ging das schief und der Sekt landete überall, besonders auf Hemd, Hose und Rock – nur nicht im Glas. Das war mir „megapeinlich“.

Wir bedanken uns bei Frau Plöger für dieses Interview. Vielen Dank!

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Weitere Infos zu Christiane Plöger findet ihr hier:

Website: www.etikette-und-style.de
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